Freitag, 31. August 2018

American Idiot

Welche Instrumente fallen euch beim Stichwort Punkrock ein? E-Gitarre? Bass? Schlagzeug? Ukulele? Wahrscheinlich habt ihr allem zugestimmt bis auf Ukulele. Aber ich möchte euch zeigen, dass auch das möglich ist. EatmyUke heißt der YouTube Kanal eines Briten, der mit seiner Ukulele die Musikwelt erforscht und mit seiner Ukulele legendären Songs einen neuen Anstrich verpasst. Eins seiner neuesten Projekte: Ganze Alben von Bands und Interpreten in einem 5minütigen Video spielen, ein Medley erstellen mit allen Songs eines Albums. So hat er es bei Nirvana gemacht, bei Twenty One Pilots und auch bei der weltweit bekannten Punkrockband Green Day. Eins der, oder möglicherweise sogar das bekannteste Album der Band ist "American Idiot". Das 2004 erschienene, siebte Studioalbum der US-Amerikanischen Band aus Billie Joe Armsrong, Mike Dirnt und Frank Edwin Wright |||. (bekannt als Tré Cool) enthält 13 Titel und wird von der Band selbst als "Punkrock Oper" bezeichnet. Darin geht es um Jimmy, der sich zu Hause bei Mutter und Stiefvater in einer Vorstadt die Zeit mit Fernsehen und Drogen vertreibt und dann beschließt, in die Stadt zu ziehen und der Perspektivlosigkeit zu entfliehen.  Er kritisiert die Politik unter Präsident Bush und die Abhängigkeit des Volkes durch die Medien, die Gehirnwäsche betreiben. In der Stadt lebt er auf der Straße, entwickelt ein Alter Ego, wird abhängig von einem Schmerzmittel. Auch die große Liebe, die er auf der Straße trifft, hält nicht lange. Letztlich löst er sich wieder von seinem arroganten und aggressivem Alter Ego, schließt mit dem Liebeskummer ab und kehrt nach Hause zurück. Das gesamte Album dauert 58 Minuten, EatmyUke hat es auf 5 verkürzt, ohne dabei ein Lied auszulassen. Durch die Ukulele bekommt das Punkrock Album eine ganz andere, für das Genre sehr ungewöhnliche Note, aber schlecht klingt es meiner Meinung nach dennoch nicht. Es macht vielleicht noch mehr Lust darauf, in das echte Album rein zu hören, oder?

EatmyUke - American Idiot (Full album)

Freitag, 24. August 2018

Der Stolz eines Königs

Der Name des heutigen Blogeintrags klingt ein bisschen wie eine alte Sage. So ist der Liedtext auch gestaltet, aber zwischen den Zeilen wird über ein Thema gesungen, das bis heute sehr aktuell ist - leider. Die Lüneburgerin Elisa alias Miss Allie ist eine junge Singer-Songwriterin und Slam Poetin. Auf ihrer Webside sagt sie über sich selbst: "Ich sage, ich bin lieb aber ehrlich. Ehrlichkeit ist mir tatsächlich am wichtigsten. In meinen Songs verpacke ich meine Erfahrungen oft in einen Wattebausch aus Humor, doch manchmal lass ich auch die Hosen runter. Also im übertragenen Sinne." In ihrem Lied "Der Stolz eines Königs" singt sie über eine der tragischsten und schrecklichsten Dinge dieser Welt; Krieg. Ihr Lied erzählt die Geschichte eines Königs, der von seiner Frau betrogen wird, ausgerechnet mit seinem großen Konkurrenten. Im Liebeskummer und vor lauter Verletztheit beginnt er einen Krieg, um jeden Mann im Reich seines Feindes zu töten und ihn zu besiegen. Was übrig bleibt sind dann weinende Waisen und verzweifelte Witwen, die sich Fragen: Was hat das jetzt gebracht? Der König feiert seinen Sieg, doch muss später erkennen, dass er dennoch verloren hat. Mit diesem Lied wird eine Frage genau angesprochen und im Text sogar besungen: Hat der Krieg sich auch wirklich gelohnt? Was hat er gebracht? Kriege haben keinen Sinn, sie zerstören Natur, Länder und Völker und werden auf den Schultern der unschuldigen Mitbürgerinnen und Mitbürger ausgetragen, die hinterher auch viele schreckliche Folgen ertragen müssen. Der Liedtext regt zum Nachdenken an und die junge Frau singt es sehr bewegend, finde ich. Ihre Texte finde ich sehr schön, sie sind lieb aber eindeutig und sprechen auch mal ernstere Themen an. Nun also viel Spaß beim Hören dieser kleinen, musikalischen Sage.

Miss Allie - Der Stolz eines Königs

Freitag, 17. August 2018

Respect

Diese Woche verlor die Musik eine weitere große Stimme, eine Powerfrau und ein großes Musikidol verloren. Die "First Lady of Soul" verstarb am 16. August in Detroit an Krebs. Uns hinterlässt sie die Erinnerung an ihr unfassbar großes musikalisches Talent und viele Hits, so wie "A natural woman", "Say a little prayer", "Bridge over troubled water" oder "Chain of fools". Das Australische Institut für Musik - kurz AIM - hat Schüler, Schülerinnen und Lehrer versammelt, um in einem kleinen Konzert die Geschichte afro-amerikanischer Musik zu feiern und zu ehren. Von der großartigen Amerikanerin, die den Soul von einem verpöhnten und als Provokation geltenden Genre zu einem Symbol der Hoffnung und Stärke jedes Menschen machte, suchten sie sich den Welthit "Respect" aus. Der Inhalt des Songs ist die Geschichte ihrer Aneignung. Aretha Franklin war schon immer sehr engagiert und setzte sich für Emanzipation ein und auch das Lied entstand aufgrund von der Arroganz eines Mannes. Beim Hausputz hörte sie im Radio ein Lied, in dem ein Macho von seinen Reichtümern singt und deswegen von allen Respekt und Liebe verlangt. Das gefiel ihr gar nicht und sie wollte aus dem Lied etwas anderes machen. Es entstand eine "Hymne an die Frauen", wie die zuletzt 74jährige selbst sagte. In ihrer Version geht es darum, dass eine verheiratete Frau Sozialhilfe bezieht, was damals in den USA undenkbar war. Die Sozialhilfe überlässt sie ihrem Mann und dafür verlangt sie von ihm Reespekt, wenn er nach Hause kommt. Sie schmeißt den Haushalt, kocht und verlangt dafür Anerkennung. "Respect" markierte ihren Aufstieg zum Weltstar. Sie selbst sagt, dass ihr Vater den größten Einfluss auf ihre Musik hatte, ihre Musik widerum war so weltbewegend, dass ihre Stimme sogar den ehemaligen US Presidenten zu Tränen rührte. Ein weiteres Zitat der Powerfrau lautet zum Lied: "Wir alle brauchen und wollen Respekt, Mann oder Frau, schwarz oder weiß. Das ist unser Grundrecht!" Respekt haben auch die SchülerInnen und LehrerInnen des Australischen Instituts für Musik verdient. Für so eine großartige Interpretation des Welthits der großen Soulikone. Die Sängerin hat eine beeindruckende Stimme und auch die Instrumentalisten spielen das Lied so, dass es klingt wie das Original.

AIM - Respect

Freitag, 10. August 2018

Indiana Jones & Scheherazade

Meine Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, Verwandte, Freunde und Fremde, hier ist er nun: Mein 200. Blogeintrag! Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass ich einmal so weit kommen würde. Musichearts besteht jetzt seit fast vier Jahren und hat mittlerweile Leser in Spanien, Schweiz, der Ukraine, Peru, Portugal, Österreich, den USA, Frankreich, Russland und Deutschland. Mein Blog wurde insgesamt 3.542mal aufgerufen, in den letzten vier Wochen allein 216mal. Zu den Top 5 der am meisten gelesenen Beiträge gehören: "Trichter drauf" von der Amateur - Punkband Garbage and Flowers, "Horst und Monika" von den Orsons, "Dafür sind Freunde da" von Peter Maffay und "Ich will nicht vergessen" von der Ostrockband Die Puhdys. Mit insgesamt 176 Aufrufen ist der Eintrag über "Beethoven's 5 secrets" von The piano guys mit großem Abstand Spitzenreiter. Erinnert ihr euch an den Eintrag? Dieses Lied war eine instrumentale Zusammenstellung aus dem klassischen Meisterwerk Beethoven's 5. Symphonie und dem großen Hit "Secrets" von One Republic. Mitte Februar 2016 habe ich den veröffentlicht.
Aber lasst uns noch ein wenig zurück in die Vergangenheit gehen. Wie hat das alles angefangen? Mein aller erster Blogeintrag, vom 17. Oktober 2014, war ein kurzer Text, in dem ich mich knapp vorgestellt habe und meine Idee zu diesem Blog erläuterte. "Ich werde meine eigenen Gedanken über die Musik hier reinschreiben. Musik, die etwas bewegt, Musik, die die ich mit Erlebnissen oder Ereignissen verbinde oder schlicht und einfach Musik, die zu Herzen geht." schrieb ich mit damals 17 Jahren. Die ersten Einträge über Songs waren zunächst aber noch anders als sie heute sind. Die Einträge hatten schon Namen von Liedern, aber es ging nicht um die Lieder selbst, sondern um die Gedanken, die das Lied in mir auslöst. Welches Lied genau ich im Kopf hatte, habe ich in den ersten Einträgen nie erwähnt. Im 4. Eintrag habe ich mal Lieder erwähnt, die mich durch mein Leben begleitet haben, im siebten ging es dann das erste Mal um ein Album. ab da ging es dann immer mehr dazu, wirklich über die Lieder direkt zu schreiben; wie sie gestaltet sind, was sie in mir auslösen und was ich mit ihnen verbinde. Der erste Link zum Anhören des Liedes, über das ich erzählte, kam dann im 19. Eintrag - über Garbage und Flowers. Es ist eine wirklich interessante Entwicklung, die mein Blog bisher durchlebt hat. Und wer weiß, was noch so kommt.

Ich habe lange und viel überlegt, wie ich den 200. Eintrag gestalte.  Stelle ich das erste Lied, das ich je hier vorgestellt habe nochmal vor? Suche ich mir meinen Lieblingseintrag raus? Nehme ich den am meisten aufgerufenen Song nochmal? Suche ich eine neue Version von dem Lied oder ein weiteres Lied von der Gruppe? Ich habe mich für letzteres entschieden und mich auf die Suche nach einem weiteren Remix gemacht. Gefunden habe ich eine wundervolle Version der bekannten Filmmelodie von Indiana Jones, gepaart mit einer traumhaften Suite von dem russischen Komponisten Rimsky-Korsakow, genannt Scheherazade. In der Videobeschreibung beschreiben The piano guys oft, wie es zu dieser Gestaltung und Vermischung beider Lieder kam. Grundidee war diesmal die kleine Weltreise der Männer, die unbedingt alle 7 Weltwunder besuchen wollten. Als sie in Jordan "Petra" besuchten, waren sie inspiriert. Und welches Lied passt besser zu diesem Weltwunder aus Stein und Felsen als die berühmte Melodie aus Indiana Jones? Das Weltwunder kommt in diesem Film sogar vor und ist Kulisse! Aber den beiden hochtalentierten Musikern fehlte noch die richtige, Arabische Spur in der Musik. Da fiel ihnen der russische Komponist Rimsky-Korsakov ein, der eine Suite, basierend auf einer Sammlung von Sagen und Mysterien aus dem Mittleren Osten, schrieb. Diese heißt "Scheherazade" und hat Melodien in sich, die die Musiker so in den bekannten Titel einbanden, dass man als Unwissender fast meinen könnte, es gehöre da rein. Die Videoaufnahmen aus Jordan, selbstverständlich vom Weltwunder Petra, geben dem Auge die passende Begleitung zur großartigen Musik, allein durch Piano und Violoncello. Wie sagte ich in meinem allerersten Eintrag schon? "Mit Musik ist alles möglich."

The piano guys - Indiana Jones & Scheherazade

Freitag, 3. August 2018

A Million Dreams

Die berühmte Eleanor Rosevelt hat einmal gesagt: "Die Zukunft gehört denen, die an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben." Ich finde, sie hat Recht. Jeder von uns braucht einen Traum. Egal, ob wir jung older alt sind, groß oder klein, arm oder reich. Träumereien werden so oft eher den kleineren Kindern und jungen Leuten zugeordnet. Aber dürfen Erwachsene nicht träumen? Haben Erwachsene keine Träume? Ich würde beide Fragen stark verneinen. Träume sind Ziele, die man erreichen will. Träume sind das, was uns motiviert, vorantreibt und uns wieder an uns glauben lässt. In unseren Träumen glauben wir an uns. Nur warum glauben manche nicht mehr an ihre Träume? Auch, wenn sie noch so absurd und verrückt klingen. Über Träume handelt auch das Lied dieser Woche. Es stammt aus dem aktuell sehr geliebten Kinofilm "The greatest showman" und wird gesungen von einem amerikanischen Kinderchor, der schon mit vielen berührenden Performances die Herzen weltweit bewegt hat. "A Million Dreams" handelt davon, dass man viele Träume hat, die einen des nachts im Bett wach halten und so viele Visionen und Ziele hat, die man erreichen will. Viele sagen, es klingt völlig verrückt, und vielleicht klappt es nicht auf Anhieb perfekt und wird nicht haargenau so, wie man es sich erträumt hat. Aber wenn man versucht, den Traum zu verwirklichen, und ihm möglichst nahe kommt, ist es dennoch das schönste und zufriedenstellendste, was es gibt. Wenn viele davon abgeraten haben, weil es absurd und unmöglich klingt und man es dennoch geschafft hat, weil man dafür gekämpft und hart gearbeitet hat. So etwas ähnliches verfolgt der Vision Children's Choir aus Utah, in den USA mit den Auftritten und ihren Videos auch.  Sie haben zum Beispiel geholfen, 10.000 Dollar für eine Organisation zu sammeln, die bedürftige Kinder unterstützt, deren Eltern im Gefängnis sitzen. Denn nur weil ihre Eltern kriminell sind, heißt das nicht, dass die unschuldigen Kinder kein gutes Leben haben sollen. "Die Welt zu einem noch schöneren Ort machen - Lied für Lied." ist der Slogan, den man groß auf der Website lesen kann. Und die berührende Version des Songs über die Träume passt doch auch dazu. Jeder hat einen Traum und jeder hat die Chance verdient, ihn bestmöglichst zu verwirklichen und in einer Welt zu leben, die er haben will - friedlich, liebevoll und tolerant.

Vision Children's Choir - A Million Dreams