Freitag, 11. Mai 2018

Refrain

Lust auf eine kleine Zeitreise? Dann begleitet mich auf meiner Kurzreise zum 24. März 1956, in eine schweizer Stadt namens Lugano. Da war die Geburtsstunde des großen Musikwettbewerbs, der damals noch Grand Prix d'Eurovision de la chanson hieß. Heute kennen ihn, besonders die jungen Leute, unter dem Namen Eurovision Song Contest. Wisst ihr eigentlich, wer der allererste Sieger des Wettbewerbs war? Lys Assia, eine Schweizerin sang sich mit ihrem Lied "Refrain" in die Herzen vieler internationaler Musikfans. Rosa Mina Schärer, wie die damals 32jährige mit bürgerlichem Namen heißt, hatte aber schon vorher große, internationale Erfolge. Doch zurück zum Grand Prix. Zur heutigen Gestaltung und Aufmachung des Wettbewerbs sieht man etliche Unterschiede. Statt einer riesigen Bühne gab es nur eine kleine, bescheidene, mit Blumen geschmückte Bühne. Ein Orchester spielte die Musik zu den Liedern live. Die Performance der Interpreten war damals deutlich reduzierter. So steht die Sängerin bei der Presentation ihres Liedes in einem unauffälligen Kleid am Mikro und singt - das war's. Hintergrundtänzer, Pyrotechnik, Computeranimationen? Fehlanzeige! Es ist alles sehr brav und schüchtern zurückhaltend. Als Siegerin bekam sie nicht mal einen Pokal oder Glitterregen. Ihr wurden lediglich Blumen überreicht. Den Pokal erhielt sie erst viele viele Jahre später; 2002. Nur eins ist gleich geblieben: Der Siegersong wird am Ende der Veranstaltung nochmal gesungen. Und auch, wenn die Gesamtgestaltung recht trocken und unspektakulär ist, hat das Lied seinen Charme, der ans Herz geht, finde ich. Es hat den typischen Musikstil der Chansons aus den 0er Jahren. Der französische Liedtext des Liebesliedes gibt dem ganzen Stück irgenwie noch eine Eleganz. Dieses Jahr im März 2018 verstarb die Sängerin in ihrem Heimatland Schweiz, aber ihren Sieg kann ihr niemand nehmen. Und nun bin ich gespannt, wer am morgigen Abend das Rennen machen wird.

Lys Assia - Refrain

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