Freitag, 28. November 2014

Es war schön

Ein Titel, der für Schlagzeilen sorgt. Das letzte Album der Puhdys "Es war schön" trat eine Welle von Diskussionen und Mysterien los, die sich darum ranken, ob die Band sich auflöst oder nicht. Und auch, wenn es in dem gleichnamigen Song eher um eine Beziehung zwischen 2 Menschen als um die Band selbst geht, ist die schockierende Nachricht nicht ganz gelogen. Nach neuesten Informationen findet am 31.12.2015 das aller letzte Puhdys-Konzert in Berlin statt. Für alle Puhdys-Fans eine traurige Nachricht - so auch für mich. Obwohl ich die Anfangsgeschichte der Band nicht miterlebt habe und gute 50 bis 60 Jahre jünger bin als die Bandmitglieder, traf es mich zu erfahren, dass die Band, die mich mein Leben lang begleitet hat und auf vielen schweren Wegen - wenn auch unwissend - unterstützt hat mit ihrer Musik, noch vor dem Erreichen meines 20. Lebensjahres aufhören wird. Umso wichtiger war es danach für mich, meine liebste Band wenigstens einmal live zu erleben.
Es war schön - ein Album mit Ohrwürmern, jeder Menge Gefühl und Gänsehautmomenten. Allein schon das CD-Cover hat mich auf den ersten Blick vollkommen fasziniert und gerührt. Die unverwechselbare Stimme von Dieter "Maschine" Birr, tiefgründige Texte, die zum Nachdenken anregen und ein wundervoller Mix aus langsameren und schnellen Songs bildet ein Wunderwerk mit Musik- und Gefühlsfeuerwerken. Wie so oft fällt die Wahl eines Lieblingsliedes sehr schwer. Zeitweise vergesse ich, dass diese Band bald nur noch auf CD existieren wird. Inspirierend, gefühlvoll, bewegend, berührend; kurz: Die Musik der Puhdys. Passend zu den Namen der Songs auf dem Album habe ich als Fan (und im Namen aller anderen) für die Band selbst ein paar Worte zu Papier gebracht:
Unser Schiff kann mit euch und eurer Musik - als Hoffnungs- und Trostspender nie den richtigen Kurs verlieren. Draußen warten sie Sterne und ihr habt sie uns so manches Mal vom Himmel geholt. Es war schön und mit all den Erinnerungen im Herzen werden wir Fans euch nie vergessen. Hoffnung stirbt zuletzt und ihr habt sie uns geschenkt, als wir sie schon längst verloren glaubten. Die Welt ist ein Wunder und ihr seid einer der Gründe dafür. Wenn ein Mensch eure Musik kennenlernt und liebenlernt, hat er immer einen Grund zum Lächeln. Ihr lebt für die Musik und für eure Fans, mehr als einmal habt ihr jedem einzelnen von ihnen bewiesen: Für dich lebe ich.Auch, wenn es nicht immer einfach war, gemeinsam waren keine Wege zu weit und mit euch können wir Einfach leben. Heut' ist wieder so ein Tag an dem ich an die Zeit denke, in der ihr und eure Musik mir Kraft gegeben habt.So schwer es auch war und so sehr ich auch gezweifelt habe, mit eurer Musik war ich Wieder zu Hause.  Ein Lied, das nicht vergisst - ihr habt hunderte geschrieben, die eure Fans nie vergessen werden.  Aus der Tiefe des Herzens werden wir Fans immer an euch denken; Dieter, Peter, Dieter, Peter und Klaus. Tausend Dank für alles! #Puhdys 

Freitag, 21. November 2014

Ghost stories

Egal, ob in Zeitungsartikeln, Reden oder Gedichten. Der Inhalt des Gesagten und das, was wirklich gemeint ist und durch die Blume angesprochen wird, ist nicht immer für jeden klar erkennbar. "Stille Wasser sind tief" - auch in der Musik nicht nur ein 0-8-15-Spruch von Oma, sondern die Wahrheit. als ich zum Beispiel das erste Mal das Lied "Geh zu ihr" von den Puhdys gehört habe, verwirrte mich die Zeile "Geh zu ihr und lass deinen Drachen steigen." und brachte mich jedes Mal völlig aus der Fassung. Ich hatte nie verstanden, warum jemand zu seiner Geliebten gehen sollte, um einen Drachen steigen zu lassen. Erst als ich dann die Umstände und Gründe für dieses Lied erfuhr, wurde mir klar, wie tiefgründig und berührend dieser Text wirklich ist - besonders die Zeile, die ich vorher so irr- und unsinnig fand.In meiner Kindlichen Naivität hatte ich sogar "Man in the mirror" von Michael Jackson wörtlich genommen und hatte teilweise etwas Mitleid mit dem Fremden, der da in Glas eingesperrt wurde. Ja, so dachte ich. Weil ich den wahren Sinn des Textes noch nicht gut genug durchdacht hatte. Man mag denken, was man will, aber für Menschen, die nicht das Verständnis oder das Wissen darüber haben, wie - wann oder warum ein Lied entstand, die können häufig nicht das sehen, was ausgesagt werden soll. Deswegen lohnt es sich wirklich, Musik nicht nur als Füllung der Stille zu nutzen, sondern auch mal zwei-, dreimal mehr hinzuhören, was der Text aussagt und was er aussagen will, denn die Antwort auf diese 2 Fragen ist nicht immer dieselbe. Der Geist eines Liedes ist nicht immer seines Äußeren ähnlich. Ghost stories sind nicht nur Gruselgeschichten, sondern auch Musik.

Freitag, 14. November 2014

You can never be ready

Manchmal denke ich darüber nach, ob Beständigkeit eigentlich bei irgendeiner Sache im Leben wirklich real ist. Menschen ändern sich, Mode ändert sich, Musik ändert sich. Etliche Kinder oder Jugendliche rümpfen bei Namen wie Andy Borg, Rex Guildo oder Modern Talking nur die Nase und stempeln diese Musik als alt, blöd und nicht mehr schön ab. Aber wie wird es dann mit unseren Kindern und Enkeln sein? Sunrise Avenue, Green Day, 21 Pilots, David Guetta oder Rihanna; Sind das die Oldies der Zukunft? Wird es nach unserer Generation noch Kinder oder Jugendliche geben, die wie wir diese Musik mögen werden? Geschweige denn von Bands wie The Beatles, Abba, Die Puhdys oder Karat? Nichts ist für die Ewigkeit, weder wir noch die Musik. Das ist einer von noch vielen anderen Gründen, die mir einfallen, warum wir die Musik nicht - absolut nicht -  als selbstverständlich ansehen sollten. Man kann niemals bereit sein, singt es Samu Haber (Sunrise Avenue) so schön: You can never be ready.

Freitag, 7. November 2014

Mein Weg zu mir

Die Musik spielte schon immer eine große Rolle in meinem Leben, in meiner Entwicklung. Dadurch, dass meine gesamte Familie Musik macht, gehört Musizieren für mich zum Leben wie das Atmen. Die Lieblingsmusik meiner Eltern und auch besonders die meines Onkels lenkte mich recht stark zu meiner eigenen Lieblingsmusikrichtung. Durch die Musik wurde mir klar, dass es immer einen Ausweg gibt. Sie stand mir immer bei in den noch so schwierigen Situationen, sie gab mir Mut und Kraft und gab mir stets das Gefühl, dass ich niemals alleine bin. Wie Ludwig van Beethoven bereits sagte: 
Wer die Musik liebt, kann nie ganz unglücklich sein.
Dass das der Wahrheit entspricht, habe ich in etlichen Situationen bereits erfahren. Um ein Beispiel zu nennen: Als sich viele Schicksalsschläge wie der Tod enger Verwandten und Alltagsstress immer mehr häuften, halfen mir Lieder wie Roger Ciceros "In diesem Moment", Emeli Sandés "Read all about it", "Das hat die Welt noch nicht gesehen" von den Söhnen Mannheims und auch Kelly Clarksons "Arms of an angel", wieder Kraft zu finden und nicht in Depression zu versinken. Nicht nur meine Mitmenschen, sondern auch die Musik hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Oder wie es Udo Jürgens beschreibt:
Mein Weg zu mir war nicht immer eben,
er war nicht immer klug, oder geradeaus genug.

Mein Weg zu mir, das ist mein Leben
und vielleicht finde ich am Ende mich.