Freitag, 9. September 2016

Biste Mode

Seit Beginn der Menschheit gibt es wahrscheinlich sämtliche Trends, an die man sich doch halten sollte, wenn man angesagt und up-to-date sein möchte. Aber bei einigen Trends hat man auch gar keine Lust, das mit- oder nachzumachen; das weiß ich aus eigener Erfahrung. Da ist es doch gut, wenn man jemanden hat, der einen so wertschätzt, wie man ist. Auch, wenn man nicht die aktuellsten Schuhe oder Klamotten trägt oder diese bestimmte Musik hört. Hinzu kommt manchmal noch, dass man von anderen Menschen dann trotzdem geärgert oder belacht wird, selbst wenn man den Trend mitmacht. Wenn man es nicht macht, ist es falsch; macht man es doch, ist es auch wieder falsch. „Machste mit, biste Mode. Lässt es sein, haste’n  Stich.“ „Machste’s mit, ist es Käse. Lässt ‘it sein, haste ‘n Knall.“ So lauten zwei Zeilen aus dem Lied dieser Woche. Die Berliner Elektropop-Musikgruppe MIA hat mit ihrem Lied „Biste Mode“ ein Lied geschrieben, in dem es genau darum geht. Man braucht eine Gesellschaft, oder auch nur eine Person, bei der man sich immer so geben kann, wie man ist - ganz unverstellt und ungehemmt. In dieser Gesellschaft sollte man sich jede Sorge von der Seele reden können, ohne dafür schräg angeguckt oder gar verurteilt zu werden.  Man sucht doch nur nach einem offenen Ohr, einer ehrlichen Seele und etwas Verständnis. Aber nicht nur das braucht man. Auch ein Schubs oder Tritt - im übertragenen Sinne - ist das ein oder andere Mal nötig, wenn man sich mal in etwas verrennt und den Weg zum Glück einfach nicht sehen will. Dieser Platz, diese Gesellschaft oder diese Person muss nicht unbedingt in der Familie sein. Auch im Freundeskreis kann man Menschen finden, bei denen man seine Gedanken laut aussprechen kann und man auf ein offenes Ohr trifft und eine ehrliche Meinung erhält, wenn man diese möchte. Ich persönlich habe so einen Ort, so eine Gesellschaft gefunden und ich bin sehr froh, dass diese Leute ein Teil meines Lebens sind.
„Biste Mode“ wirkt sehr fröhlich und beschwingt. Die Aussage des Textes „Egal, was du für Sorgen hast und egal, was andere sagen, zu mir kannst du immer kommen.“ wird, meiner Ansicht nach, auch sehr gut musikalisch unterstrichen. Die Leichtigkeit der Musik gibt dem Hörer ein Gefühl von Freiheit und gewissermaßen auch Geborgenheit.  In dieser verrückten Zeit, in der man es eigentlich niemals jedem Recht machen kann, gibt es trotzdem jemanden, der hinter dir steht, sich gerne deine Sorgen und Gedanken anhört und mit dir über alles redet, was dir auf dem Herzen brennt. Ein schönes Gefühl, nicht wahr? Und zu diesem schönen Gefühl gibt es nun auch ein schönes Lied.

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