Freitag, 29. Juni 2018

Move in the right direction

2012 veröffentlicht, Platz 11 in den deutschen Charts, mehrere Remix-versionen und 3 Minuten und 19 Sekunden lang - das sind die Fakten, die ich euch über den Song dieser Woche sagen kann. Die Indie Rockband Gossip gründete sich 1999 in Olympia, Washington und hat seitdem 5 Studio Alben und 11 Singles veröffentlicht. "Move in the right direction" war sowohl auf einem Album zu hören, als auch auf der gleichnamigen Single. In dem Lied geht es darum, dass man seinen Weg mit Zuversicht geht. Man tritt seinen Ängsten gegenüber und geht weiter gerade aus, statt ständig in der Vergangenheit zu leben und alten Dingen nachzutrauern. Procastination bringt nichts, man muss vorangehen, denn sonst zieht das Leben an uns vorbei. Mit Zuversicht und Optimismus nach vorne zu sehen, gibt einem doch auch ein besseres Gefühl, als wenn man nur Angst hat vor dem, was da eventuell kommen mag. Die Rockmusik ist so energiegeladen, man kann da doch nur gute Laune und Optimismus in sich haben, oder? Diesen Optimismus und die Kraft strahlt die Frontsängerin Beth Ditto auch aus; in den Musikvideos, auf der Bühne und auch sonst. Die offen lesbische Amerikanerin ist nun, nach der Trennung der Band solo unterwegs und auch so erfolgreich. Aber ihre Hits wie "Heavy Cross" oder auch das Lied dieser Woche werden ihr immer zugeschrieben bleiben. Denn ihre unfassbare Power haben wahrlich nicht viele Musikerinnen und Sängerinnen.

Beth Ditto, Gossip - Move in the right direction

Freitag, 22. Juni 2018

Can't do better

In dieser Woche des LGBTQ+ Themen-Monats geht es um das, eziehungsweise um eins der Ts der Abkürzung. Es passt sogar gut zu dieser Woche, da Transsexualität glücklicherweise in der ICD 11 - einer weltweitanerkannten, von der WHO herausgegebenen Internationalen Klassifikation von Krankheiten und Gesundheitsproblemen - nicht mehr als psychische Krankheit einordnet. Die als Tim Petras geborene Kölnerin begann schon sehr früh damit, ihre Geschlechtidentität als Mädchen/Frau auszuleben. Mit 12 Jahren begann die Hormontherapie, mit 16 wurde sie operiert. Und heute? Macht sie als Kim Petras weltweit Karriere mit ihrer Musik. Modern, flippig, aus der Menge herausstechend; So wie die Sängerin selbst ist, ist auch ihre Musik. Das Video dieser Woche ist seit dem 19. Juni online. Im Lied geht es um die Ansage einer Person mit gebrochenem Herzen. Ob nach einer Trennung oder durch unerwiderte Gefühle ist nicht ganz deutlich im Text zu erkennen. Jedoch fasst sie neuen Mut, schaltet ihre Schüchternheit und ihre Unsicherheiten aus und macht der anderen Person klar: Hey, was Besseres als mich findest du nicht! Das mag zunächst ziemlich arrogant und narzistisch klingen, aber in gewisser Weise ist diese Ansicht ganz gut, um weiter seinen Weg zu gehen. Aufgeben scheint jedenfalls keine Option zu sein. "Ich kann dich nicht gehen lassen." heißt es mehrfach im Liedtext. Also eventuell auch eine Kampfansage aus Liebe? So stark und kraftvoll der Liedtext scheint, so impulsiv und stark klingt die Musik. Die Strophen sind je etwas ruhiger und sanfter, klingen meiner Meinung nach aber dennoch nicht nach Nachgiebigkeit geschweige denn Rückzug. Der Refrain kommt dann ziemlich bombastisch und energiegeladen daher. Mit dem passend kraftvollen Ausruf: Du kannst nichts besseres finden!

Kim Petras - Can't do better

Freitag, 15. Juni 2018

Junimond

Und weiter geht's in meiner orstellung von bekannten Sängerinnen und Sängern, die sich offen dazu bekannt haben, dass sie nicht heterosexuell sind. Heute geht es um den selbsternannten "König von Deutschland". Ralph Christian Möbius begann seine musikalische Karriere mit der Band Ton Steine Scherben, danach ging er als Solokünstler seinen Weg. Neben dem stimmungshaften, scherzhaft gemeinten Wahlkampf-Song ist einer seiner größten Hits "Junimond". Der 1996 im Alter von 46 Jahren gestorbene, unter dem Künstlernamen Rio Reiser bekannte Sänger, Musiker, Komponist, Liedtexter und Schauspieler bekannte sich 1970 erstmals öffentlich zu seiner Homosexualität. Zu einem Abbruch seiner Beliebtheit führte das allerdings nie wirklich. Auch in seiner Solokarriere machte er seine Fans weiter mit seiner  Musik glücklich. Das Lied dieser Woche wurde zwar in der Zeit von Ton Steine Scherben geschrieben, aber veröffentlicht wurde es dann doch erst nach der Auflösung der Band, zu Beginn seiner Solokarriere. Es erschien auf dem Album Rio | und dann auch als Single, landete damals aber keinen Platz in den Charts. Trotzdem scheint es bei den Hörern Erfolg zu haben. Der Herzschmerz-Song über den Liebeskummer nach einer Trennung wurde bis heute schon mehrfach von einigen Musikern gecovert, was wohl nur noch einmal unterstreicht, wie schön das Lied bei Musikern und Musikfans ankommt. Am bekanntesten ist wahrscheinlich das Cover von der Band Echt. Im Text wird davon gesungen, dass der Schmerz nach einer Trennung nicht mehr da ist. Allerdings hat das Lied und die Musik noch immer eine recht melancholische und trübselige Atmosphäre. Meiner Meinung nach klingt es nicht ganz so, als würde der Sänger optimistisch in die Zukunft sehen und vorangehen kann. Gefühle zeigt der schwule Rocker mit diesem Song auf jeden Fall. Und den einfachen Text im Refrain kann man sich schnell einprägen, um ihn mitsingen zu können.

Rio Reiser - Junimond

Freitag, 8. Juni 2018

The climb

Über die Sängerin dieser Woche muss ich, glaube ich, nur ein paar Stichworte sagen bis man sie erkennt. Die Amerikanerin ist berühmt geworden durch die Serie Hanna Montana, und sämtliches Merchandise, das darauf folgte - CDs, DVDs und vieles mehr. 2013 gab es dann großes Theater um sie, weil sie sich stark verändert hatte: statt langer, lockiger brauner Wallemähne hatte sie blonde, kurze Haare, statt den süßen und braven Mädchenklamotten trug sie nun ziemlich knappe Bekleidung, die viel Haut zeigte. Und so schwang sie sich in einem Musikvideo durch das Bild, auf einer Abrissbirne, zu ihrem damals neuem Hit "Wrecking Ball". Manche fanden es cool und sehr stark  und emanzipiert von ihr, andere fanden es sexistisch, waren entsetzt oder enttäuscht und wollten ihre gute alte Miley Cyrus zurück. Mittlerweile hat die 25jährige, so finde ich, ein akzeptables Mittelmaß gefunden. Ihre neueren Lieder finde ich persönlich besser als die aus den früheren 2010er Jahren. Und ja, die bekannte Schauspielerin und Sängerin gehört auch in die LGBTQ+ Community. Sie hat sich in einem Interview mit einer US-amerikanischen Zeitschrift nämlich als pansexuell geoutet. Pansexuell bedeutet, dass man sich nicht nur zu einem oder zwei Geschlechtern - männlich und/oder weiblich - hingezogen fühlt, sondern zu allen Geschlechtern. Der Fokus liegt also nicht auf dem Geschlecht der anderen Person. Zurück zur Musik. Ein ziemlicher Klassiker von der jungen Frau aus Tennessee ist "The climb". Es handelt von den Hoch- und Tiefphasen des Lebens, dass man immer wieder neuen Hindernissen und Problemen begegnet und immer wieder weitere Hürden überwinden muss. Man zweifelt an sich selbst, redet sich klein, macht sich schwächer als man ist, weil man glaubt, man kann es eh nie schaffen. Aber den Mut darf man nicht aufgeben. Denn am Ende, wenn man alle Steine aus dem Weg geräumt und den Berg des Lebens erklommen hat, kann man stolz auf sich sein und auf den langen und harten Weg hinter sich zurückblicken. Und man wird doch feststellen, dass es den beschwerlichen Weg bergauf wert war. Denn jetzt ist man glücklich am Ziel angekommen. Der Weg ist eben das Ziel. Und oben auf dem Berg kann man dann die wundervolle Aussicht genießen; auf Vergangenes und Zukunft.

Miley Cyrus - The climb

Freitag, 1. Juni 2018

The show must go on

Heute ist der erste Tag im Juni und damit nicht nur Kindertag, sondern auch der Beginn des Pride month - auf deutsch des Monats des Stolzes. Im Juni kämpfen die Anhänger der LGBTQIA+ Community (in der alle nicht-heterosexuellen Menschen zusammengefasst werden) um eine bessere Representation in der Gesellschaft, um Gleichberechtigung und um die Aufmerksamkeit, die sie bisher leider nicht bekommen. Daher kam ich auf die Idee, die nächsten vier Einträge den Künstlern zu widmen, die auch dieser Gruppe der LGBTQIA+ Community angehören. Den Anfang macht dabei ein bereits verstorbener Megastar. Seinen Namen auf deutsch zu übersetzen, brächte verschiedene Möglichkeiten. Frederick Quecksilber, Frederick Merkur - entweder nach dem Planeten oder dem Gott benannt. Kennen, und lieben, tun ihn alle unter seinem Künstlernamen Freddy Mercury.Der Frontsänger der erfolgreichen Band Queen bekannte sich in den 70er Jahren öffentlich zu seiner Bisexualität und war zudem der erste Künstler, der sich offen als AIDS Kranker zu erkennen gab. Er entschuldigte sich für das lange Geheimhalten der unheilbaren Krankheit und starb nur wenig später an einer Lungenentzündung. Was bleibt, sind Erinnerungen an seine bombastischen Bühnenshows, seine schrillen Outfits, sein exessives Leben mit Alkohol und Drogen; und nicht zuletzt die Vielzahl seiner großen Hits. "We are the champions", "Bohemian Rapsodie", "Who wants to live forever", "I want to break free", "Radio Gaga", "Don't stop me now" sind Titel, die Milliarden von Menschen weltweit bis heute lieben und hören. Zu den absoluten Welthits der britischen Rockband ist "The show must go on". Der Text befasst sich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Die Lektionen, die wir lernen, die Prozesse, die wir durchleben, um uns zu verbessern und herauszufinden, wofür wir auf der Erde sind. Weiterhin geht es auch darum, dass man um seine Ziele kämpft, sich seine Träume bewahrt und nicht so schnell unterbuttern lässt. So heißt es im Text: "Ich nehme es mit einem Grinsen. Ich gebe niemals auf. Die Show muss weitergehen!"

Queen - The show must go on