Das Lied dieser Woche ist ein geistliches Lied, ein Gospelsong und dennoch hat sich diese Melodie auch in der Popularmusik zum Evergreen und einem Jazzstandard entwickelt hat. Den Ursprung hat es im Christentum, und doch ist es heute weit über die Grenzen der Religion hinaus bekannt und bei vielen beliebt. Vermutlicherweise wurde die Melodie 1927 von Edward Boatner komponiert und zum ersten Mal veröffentlicht. Es folgten sehr sehr viele neue Versionen und Nachahmungen. Eine der bekanntesten ist die von Louis Armstrong, der es zu einer wahren Hymne und einem absoluten Klassiker des traditionellen Jazz machte. So wurde "When the saints go marching in" im laufe vieler Jahrzehnte von unzähligen Künstlern und Musikrichtungen adaptiert. Und die 2 Pianisten im Video beweisen eindeutig, dass es definitiv kein eintöniges Stück Musik ist. Eyran Katsenelenbogen und Tal Zilber verwandeln das Lied voller Hoffnung und guter Laune innerhalb weniger Minuten in 10 verschiedene Stücke. Die Melodie ist immer dieselbe, aber dennoch klingt es wie eine Aneinanderreihung von vielen verschiedenen Werken. Der Pianist Zilber und Katsenelenbogen, der sich mehr dem Jazz als der Klassik hingezogen fühlt, tauchen das Lied in die unterschiedlichsten Stimmungen, indem sie es im Stil berühmter Komponisten oder einigen Tochtergenren des Jazz gestalten. Von Boogie Woogie, latin Jazz bis Gospel, von Bach, Chopin bis Liszt sind 10 ziemlich unterschiedliche Variationen dabei, die trotz allem sehr gut zueinander zu passen scheinen. Manchmal etwas mehr sentimental und tragend, dann wieder euohorisch und verspielt. Eins ist auf jeden Fall klar: Hier kommen nicht nur die Klassik-Liebhaber auf ihre Kosten.
Katsenelenbogen und Zilber - When the Saints go marching in
Freitag, 26. April 2019
Freitag, 19. April 2019
Nothing suits me like a suit
Nachdem die Lieder der letzten Wochen etwas ernster, gefühlvoller und tiefgründiger waren, möchte ich euch diesmal mit etwas seichter Unterhaltung vergnügen. Ein weit verbreitetes und gut bekanntes Sprichwort lautet: Kleider machen Leute. Und tatsächlich kann die Veränderung der Kleidung das äußere Erscheinungsbild und die Wirkung eines Menschen auf andere ziemlich stark verändern. Und sich gut zu kleiden, macht einen guten Eindruck. Bei Bewerbungsgesprächen wird wohl niemand auf die Idee kommen, im Pyjama oder im Jogginganzug aufzukreuzen. Männer wählen in solchen und einigen anderen Situationen gerne einen Anzug. Genauso wie der Sänger des Liedes dieser Woche. Serienfans ist die US-amerikanische Sitcom "How I met your mother" sicher ein Begriff. Sie lief von 2008 bis 2014 im deutschen Privatfernsehen. Im letzten Jahr hatte die Serie allein in Deutschland durchschnittlich 1,49 Millionen Zuschauer und heute noch begeistert die Serie viele viele Menschen weltweit. Neue Folgen werden leider nicht mehr produziert. Einer der Hauptcharaktere der Serie ist Barney Stinson, gespielt vom berühmten Sänger und Schauspieler Neil Patrick Harris. Sein Erkennungszeichen: Er trägt immer Anzüge. Als eine seiner unzähligen Frauen, die er aufreißt, ihm ein Ultimatum stellt, gerät er ins Wanken. Die junge Blonde will nur seine Affäre bleiben, wenn er alle seine Anzüge wegwirft. Doch am Ende entscheidet sich Barney dann für das, was er wirklich liebt: Seine Anzüge. Und in genau dieser Szene kommt das Lied dieser Woche in der Serie vor. Barney singt mit "Nothing suits me like a suit" (Nichts steht mir besser als ein Anzug) eine Lobeshymne an das Kleidungsstück, das ihn seit Jahren täglich durch alle Situationen begleitet. Er singt, dass jeder im Anzug viel besser aussieht und dass er niemals ohne Anzug aus dem Haus gehen wird. Frauen kommen und gehen, ein guter Anzug bleibt für immer, so singt er. Zwischendurch stellen ihn seine Freunde vor die Wahl: Reichtum an Geld oder Reichtum an Anzügen? Ewiges Leben oder ewige eine Auswahl an Anzügen haben? Viele sexy Frauen oder viele hochqualitative Anzüge? Aber egal, was seine Freunde auch fragen, Barney entscheidet sich jedes Mal für die Anzüge. Dieses Lied steckt voller guter Laune und die Gestaltung der Szene in der Serie ist absolut Broadway Musical würdig. Mit den vielen tollen Effekten und der riesigen Masse an Tänzern am Ende ist das Lied zwar nichts sehr tiefgründiges und weltbewegendes, aber auf jeden Fall sorgt es für gute Laune und gute Unterhaltung. Nicht wahr?
Barney Stinson - Nothing suits me like a suit
Barney Stinson - Nothing suits me like a suit
Freitag, 12. April 2019
Mehr als nur gewöhnlich
Es gibt Leute, die lieben das Geld. Andere Leute lieben den Erfolg und Ruhm. Manche Leute lieben das Risiko. Und dann gibt es Leute, die lieben eine Stadt. Ob es nun die Heimatstadt ist oder nicht, manchmal fühlt man sich von einer Stadt und ihrer Atmosphäre einfach verzaubert und magisch angezogen. Davon singen auch die Interpreten diese Woche. Als die Hansestadt Rostock ihren 800. Geburtstag feierte, gab es einen Wettbewerb, bei denen Bands und SängerInnen Lieder schreiben und einsenden konnten. Es sollte eine Hymne für Rostock sein. Und die Hip Hop/Indie /Electronic Gruppe ESCO hat gewonnen. Mit dem Lied "Mehr als nur gewöhnlich" erschufen die jungen Rostocker einen Song, der gute Laune verbreitet und dieses Gefühl der Verbundenheit zu einer Stadt gut transportiert. Natürlich hat jede Stadt ihre Schandflecken, auch Rostock, aber dennoch ist diese Stadt für all ihre Liebhaber wunderschön und außergewöhnlich. Einfach, weil sie anders ist, weil sie viel Geschichte zu bieten hat und auch Kultur groß geschrieben wird - vom Sonnenblumenhaus bis zum Ostseestadion. Die Strophen sind gerappt, aber man hat trotzdem nicht das Gefühl. dass der Text nur runtergerattert wird. Ich finde, dass man sehr wohl erkennt, dass diese Worte von Herzen kommen und ehrlich gemeint sind. Und die eingängige Melodie des Refrains läd zum Mitsingen ein. Ich bekomme von diesem Lied definitiv gute Laune. Es ist energisch und trotzdem sanft und gefühlvoll, voller Leben und dennoch relativ entspannt.
ESCO - Mehr als nur gewöhnlich
ESCO - Mehr als nur gewöhnlich
Freitag, 5. April 2019
Heimat
Was ist Heimat? Was bedeutet dieses Wort, dass für uns doch so viel Inhalt hat? Ist es der Ort, an dem man geboren wurde? Der Ort, an den man als Erwachsener gezogen ist? Diese Frage beantwortet das Lied dieser Woche aus einer sehr persönlichen Sicht des Frontsängers.
"Planschemalöör ist keine gewöhnliche Kölschrock Karnevals Band. Die Newcomer vereinen modernen Surfpop mit der kölschen Sprache und überzeugen seit April 2018 mit viel Charme, Boybandanmutenden Tanzchoreografien und ihrer ansteckenden Spielfreude"
So heißt es auf der Website der kölschen Rockband, bestehend aus Pierre Phil, Alex Mayer, Mathis Rasmussen und Juri Rother. Der letzte Herr ist ein ehemaliger Teilnehmer der Musik-Show The Voice of Germany. Es ist zu vermuten, dass das Lied dieser Woche auch durch seine Inspiration entstand. "Für einen Schwarzen zu weiß und für einen Weißen zu schwarz." besingt es die Band in einer Liedzeile. Und ja, die Hautfarbe des Sängers ist nicht 0-8-15 und haargenau so wie die ´normale´Hautfarbe eines Deutschen. Aber heißt das automatisch, dass er kein Deutscher ist? Er wurde in Köln geboren, wohnt dort und fühlt sich nur da zu Hause. Viele fragen ihn immer wieder, woher er kommt und manchmal erntet er nur verwunderte Blicke, wenn er sagt "Aus Köln." Dabei kommt es doch nicht auf die Hautfarbe, die Religion, die Sexualität oder die Spiritualität eines Menschen an. Solange er sich wohl fühlt und die Gesetze des Landes, in dem er wohnt, respektiert und achtet, spricht nichts dagegen, ihn als normalen und gleichberechtigten Deutschen anzusehen. "Heimat" singt von einer kleinen Geschichte einer Person, die genau das erlebt. Das Lied ist, meiner Ansicht nach, ein deutliches schönes, gefühlvolles Zeichen für Toleranz.
Planschemalöör - Heimat
"Planschemalöör ist keine gewöhnliche Kölschrock Karnevals Band. Die Newcomer vereinen modernen Surfpop mit der kölschen Sprache und überzeugen seit April 2018 mit viel Charme, Boybandanmutenden Tanzchoreografien und ihrer ansteckenden Spielfreude"
So heißt es auf der Website der kölschen Rockband, bestehend aus Pierre Phil, Alex Mayer, Mathis Rasmussen und Juri Rother. Der letzte Herr ist ein ehemaliger Teilnehmer der Musik-Show The Voice of Germany. Es ist zu vermuten, dass das Lied dieser Woche auch durch seine Inspiration entstand. "Für einen Schwarzen zu weiß und für einen Weißen zu schwarz." besingt es die Band in einer Liedzeile. Und ja, die Hautfarbe des Sängers ist nicht 0-8-15 und haargenau so wie die ´normale´Hautfarbe eines Deutschen. Aber heißt das automatisch, dass er kein Deutscher ist? Er wurde in Köln geboren, wohnt dort und fühlt sich nur da zu Hause. Viele fragen ihn immer wieder, woher er kommt und manchmal erntet er nur verwunderte Blicke, wenn er sagt "Aus Köln." Dabei kommt es doch nicht auf die Hautfarbe, die Religion, die Sexualität oder die Spiritualität eines Menschen an. Solange er sich wohl fühlt und die Gesetze des Landes, in dem er wohnt, respektiert und achtet, spricht nichts dagegen, ihn als normalen und gleichberechtigten Deutschen anzusehen. "Heimat" singt von einer kleinen Geschichte einer Person, die genau das erlebt. Das Lied ist, meiner Ansicht nach, ein deutliches schönes, gefühlvolles Zeichen für Toleranz.
Planschemalöör - Heimat
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