Freitag, 25. März 2016

Barfuß am Klavier

Es gibt zahlreiche Trennungslieder und eines, das ich ganz besonders mag, möchte ich euch diese Woche vorstellen.  Die kölner Rockband AnnenMayKantereit gründete sich 2011 und zwei Jahre später veröffentlichte sie den Song "Barfuß am Klavier". Der Sänger Henning May wird manchmal als der "Berühmteste unbekannteste Newcomer Deutschlands" bezeichnet. Seine Stimme ist meiner Meinug nach auch wirklich besonders. Markant, rau und einzigartig. In dem Lied geht es darum, dass sich zwei Menschen lieben, aber trotzdem irgendwie nicht miteinander leben können. Man versucht es eine Zeit lang, aber trotzdem verlässt man den Anderen irgendwann. Der Erzähler denkt an die vergangene Zeit zurück. Er sitzt wie so oft am Klavier, ohne Schuhe, und spielt. Er singt Liebeslieder und träumt dabei von ihr - und andersherum. 
Musikalisch ist das Lied in dem unten verlinkten Video keinesfalls kompliziert gestaltet. So wie es im Liedtext heißt, sitzt der Sänger am Klavier und singt. Mehr braucht es gar nicht. Zu dem Lied kann man wunderbar träumen, an geliebte Menschen in weiter Ferne oder auch an eine verflossene Liebe denken. So oder so muss man dieses Lied genießen. Es mag vielleicht etwas fies und bitter klingen, aber irgendwie hat das Lied dieser Woche noch eine andere Message, die ich nur bestätigen kann: Egal, wer auch immer dich verlässt - Die Musik bleibt an deiner Seite.

Freitag, 18. März 2016

Valerie

Unbekannte Coverversionen von bekannten Liedern habe ich euch schon einige vorgestellt. Anders herum geht es aber auch. Es gibt ein paar Lieder, von denen die Originale kaum bekannt sind, aber bei denen die Coverversionen hohe Plätze in den Charts erreicht haben. Ein Beispiel dafür ist das Lied dieser Woche. "Valerie" ist den meisten bekannt als ein Song von Amy Winehouse. Sie hat das Lied allerdings nur gecovert. Die Originalinterpreten heißen The Zutons, eine fünfköpfige britische Rockband aus Liverpool. Ihre Musik beschränkt sich nicht nur auf das Genre Rock, sondern Indie, Country, Funk und Soul gehören auch dazu und werden bunt miteinander gemischt. 2004 erschien ihr Debutalbum, 2006 wurde die Single "Valerie" veröffentlicht und schließlich zwei Jahre später von Amy Winehouse gecovert. Während das Original von The Zutons in Großbritannien Platz 9 und europaweit  Platz 33 in den Charts erreichte, erklomm das Cover von Amy Winehouse in England Platz 2 und in Deutschland Platz 3.
Die Lyrics erzählen von den Gedanken einer scheinbar verliebten Person. Manchmal geht sie spazieren, sieht über den See und überlegt, was die Geliebte gerade tun könnte - so heißt es im Text. Das besungene Objekt der Begierde heißt Valerie. Seitdem die Erzählerperson alleine zu Hause ist, vermisse sie die roten Haare von Valerie und die Art, wie sie sich gekleidet hat. Sie wünsche sich nichts mehr, als dass Valerie nun vorbei kommt. So sagt es auch ganz deutlich die letzte Zeile des Refrains: Why don't you come on over, Valerie? - Warum kommt du nicht herüber, Valerie?
Musikalisch ist das Original sehr rockig gestaltet. Schlagzeug und E-Gitarren sind vordergründig zu hören, zeitweise kommen feine Begleitungen von Bläsern und einem Chor hervor. Der Takt wird dominant vom Schlagzeug vorgegeben und lädt irgendwie sehr zum Mitklatschen ein. Im letzten Drittel des Liedes sind nur Schlagzeug, Chor und der Frontsänger zu hören. Dann baut sich die ganze musikalische Gestaltung erneut auf. Erst kommen die Gitarren dazu, dann die Bläser und kurz vor Schluss wirken alle Instrumente zusammen. Es entsteht ein rockiger Sound voller guter Laune, die ansteckt.
Während man bei der Coverversion der jung verstorbenen Winehouse gut mit den Hüften wackeln und Schnippen kann, eignet sich das Original zum Mitklatschen und entspannten Mitgrooven. Viel Spaß!

The Zutons - Valerie

Freitag, 11. März 2016

Americanized

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich euch ein Album vorgestellt habe. Deswegen denke ich, dass es dafür mal wieder höchste Zeit ist. Das Album, um das es geht, erschien im Oktober 2012 und ist eine Zusammenstellung von 12 Songs, die alle recht unterschiedlich klingen, gemeinsam aber trotzdem eine nahezu perfekte Mischung ergeben. Der 38jährige Sänger ist sehr vielen Menschen aus dem Fernsehen bekannt. Bevor er seine Gesangs- und Musikkarriere begann, räumte er als Schauspieler ein paar Preise und sicherlich zahlreiche Frauenherzen ab. Seine Schauspielausbildung in München absolvierte er im Bereich Musical. Quasi nebenbei war er Sänger in 2 Bands. Also war die Musik schon sehr früh ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Seit seiner Hauptrolle in der Fernsehserie "Alarm für Kobra 11 - Die Autobahnpolizei" lebt der gebürtige Nürnberger in Köln. Spätestens jetzt weiß wohl jeder, von wem ich rede: Tom Beck.
Sein zweites Album "Americanized"  stieg innerhalb kürzester Zeit auf Platz 28 der Deutschen Album Charts. Der erfrischende Mix aus Rock und Balladen macht für mich diesen besonderen Mix des Albums aus. Mal locker beschwingt, mal zurückhaltend ruhig, aber immer mit Gefühl! Es könnte ein sehr guter Sommer-Soundtrack sein. Viel Gitarrensound - sowohl akustisch als auch elektronisch. Musikalisch empfinde ich jeden einzelnen Song als einzigartig abgestimmt. Nie ist ein Bass zu stark oder zu laut, nie brummt das Schlagzeug im Hintergrund und nie fehlt die Energie, die im Liedtext rübergebracht wird. Das Thema der Lieder ist die Liebe, ob glücklich oder unerhört. Trotzdem finde ich, dass es nie übertrieben oder gespielt wirkt. Weder musikalisch noch textlich trägt der bekannte Schauspieler und Musiker zu dick auf. Weder schwerfällig noch zu munter, bei allen 12 Liedern wurde meiner Ansicht nach das angemessene, perfekte Mittelmaß gefunden. Es ist wirklich schöne Musik, die man sich immer wieder anhören kann. Ob man nun Hausputz macht oder ganz gemütlich auf dem Sofa oder dem Bett liegt und nachdenkt.
Mein persönliches Lieblingslied aus dem Album "Americanized" ist Nummer 4 - "Ain't got you". Im Song geht es darum, dass man alles hat, was man sich wünschen kann für ein zufriedenes Leben: Man hat genug Geld, einige gute Freunde, man beherrscht ein paar schöne Lieder auf der Gitarre, hat regelmäßig einen kleinen Auftritt in seiner Lieblingsbar. Alle anderen denken, man hat alles, nur man selbst ist der Meinung, eigentlich nichts zu haben. Weil man die Person, die man liebt nicht bei sich hat und mit ihr nicht zusammen ist. Wer jetzt denkt, das Lied würde traurig und deprimiert klingen, kann sich sehr gerne vom Gegenteil überzeugen lassen. Einfach auf den Link klicken, zurücklehnen und lauschen. Viel Spaß!




Freitag, 4. März 2016

You belong to me

Die Gründe, aus denen Interpreten, Bands oder Songtextsautoren Lieder texten und schreiben, sind sehr vielfältig. Klassiker sind Liebe oder Liebeskummer, sowie Trennung. Aber auch Dinge wie Freundschaft, Tod und etliche andere Erlebnisse im Leben können zu einem Liedtext inspirieren. Das Lied dieser Woche ist wohl aus Liebe entstanden. Wer jetzt denkt, es geht um die Liebe zwischen zwei Menschen, der hat sich geirrt. Es geht auch nicht um eine unerwiderte Liebe. Es geht um eine Liebe die wirklich bis zum Tod hält, wenn sie einmal stabil aufgebaut wurde. Es geht um dieses Gefühl von Dazugehörigkeit, dass sich wie ein unsichtbares Band durch jeden einzelnen Tag zieht. Egal, ob man durch Höhen oder Tiefen geht, man bleibt immer zusammen. Man fühlt sich füreinander verantwortlich. Ich weiß, das klingt alles nach einer wundervollen Liebe zwischen zwei Menschen an, aber nein. Wundervoll ist diese Liebe sehr wohl, allerdings handelt es sich um die Liebe von einer Katze zu ihrem Besitzer. Ihr habt richtig gelesen: Das Lied, das ich euch vorstellen möchte, ist aus der Sicht einer Katze geschrieben. Ausgedacht hat sich diese wunderbare Idee der Brite Charlie McDonnell. Der 25jährige Videoblogger, Regisseur und Musiker liebt seine Katze sehr, so sehr wie man seine Katze lieben sollte. Und er hat versucht, sich in seine Katze hineinzuversetzen und aus ihrer Sicht zu erzählen.
Im Lied geht es um Macken und Liebenswertes dieser sanften und doch geheimnisvollen Vierbeiner. Sie schlafen, essen, essen, schlafen und spielen. Man hat sie gerade erst gefüttert, aber sie hat immer noch Hunger und entscheidet sich deswegen keck, am nächstbesten Stück Stoff oder Pappe zu knabbern. Die Samtpfoten verteilen ihre Haare absolut überall und manchmal wecken sie ihre Herrchen - Angestellten - Dosenöffner auf und lassen sie nicht mehr schlafen. Erst schleichen sie sich an und wollen gestreichelt werden, dann plötzlich fangen sie an zu kämpfen, Sekunden später wollen sie wieder kuscheln. Diese und viele andere Dinge besingt der junge Brite, dabei sind im Video einige Szenen von seiner eigenen Katze zu sehen. Mit seiner Ukulele gibt Charlie dem Lied einen sehr fluffigen, fröhlichen und niedlichen Charakter. Ich denke, dass jeder Katzenbesitzer und jeder Katzenfan sich irgendwie gut vorstellen kann, dass die eigene Katze uns liebt - auch wenn sie das manchmal nicht zeigen mag.. Aber der Refrain des Liedes drückt es dennoch sehr gut auf:

Ich weiß, dass ich nicht immer die beste Katze bin. Ich renne in Kreisen durch dein Haus. Ich halte mein Nickerchen auf jeder Türschwelle. Das Sofa ist mein Lieblingsplatz zum Krallenwetzen. Aber ich bin so süß und so flauschig zum kraulen. Ich mag etwas miefen, aber streichle meinen Bauch und erfülle mein Herz mit Seligkeit - Denn du gehörst zu mir!

Nicht wundern: Zu Beginn des Videos erzählt Charlie ganz kurz etwas über dieses Lied.

Charlie McDonnell - You belong to me