Eine Lehrerin von mir hat immer gesagt: War nicht so gemeint, kam aber so an. Das klingt fürs erste Mal vielleicht ziemlich gemein. Dennoch trifft es in so mancher Situation im Leben zu. So auch zu dem Lied dieser Woche. Beim Wort Gladiatoren denkt man an große, muskelbepackte, starke Männer in Rüstung und mit Schutzschild und Schwert. Man stellt sich vor, wie sie mit geschwollener Brust und entschlossenem Blick in den Ring treten, bereit um Leben und Tod zu kämpfen. Vermutlich, so könnte man sich denken, hat sich Julius Fucik auch etwas derartiges gedacht, als er "Entry Of The Gladiators" komponierte. Nur denkt man kaum an so etwas, wenn man die Melodie heute hört. Die meisten wird das Lied eher an den Zirkus erinnern, an Clowns in knallbunten Kostümen, mit zu großen Schuhen und runden roten Knuffnasen. Wenn irgendwo Zirkusnummern gezeigt oder an den Zirkus erinnert werden soll, hört man oft die Melodie vom "Einzug der Gladiatoren". Die fröhliche, verspielte Musik passt wunderbar zu den tollpatschigen, kindlichen Clowns aus der Manege im Zirkus. An Rüstungen und todernste Blicke mag man da nicht denken. Das Lied macht gute Laune und bringt jeden zum Schmunzeln, vielleicht wippt sogar der Kopf ab und an mit. Aber es ist auch nicht unmöglich, dass der Komponist etwas philosophisches im Sinn hatte, als er diesem Stück diesen Namen gab. Clowns als Gladiatoren unseres Lebens, die für Lachen und schöne Momente sorgen, was man in manchen Zeiten so sehr vermisst, wenn man an die Probleme in der Politik und die Kriege in der Welt denkt. Wer weiß, vielleicht hatte er wirklich tiefgehendere Gedanken und gute Gründe dafür, warum dieses heitere süße Lied nach so ernsten, starken Kämpfern benannte.
Julius Fucik - Entry Of The Gladiators
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